Grenzen
Grenzen haben die Eigenschaft Wege zu beenden, Distanz zu erzeugen, sind reale und mentale Bremsen, oder aber, sind der Beginn eines entscheidenden Ereignisses. Die Geschichten um Grenzen sind so alt wie die Menschheit. Alles begann an einer Grenze und endete an einer solchen. Mit allen Mitteln wurden Grenzen verschoben, aufgehoben aber niemals wirklich vergessen. Mit dem Problem einer Grenzziehung befasst, war niemand zimperlich. Ich denke hier aber nicht an Grenzen, an denen man seinen Pass vorlegen und sich ausweisen muss, sondern jene, die sich um die eigene Person festsetzen und die persönlichen Entwicklungsschritte hemmen oder gar stoppen. Die Ausbildung im gestalterischen, wie im künstlerischen Arbeiten an der art didacta bietet die Chance, um von einer gewissen Distanz betrachtet, vieles gelöst zu erkennen oder zu relativieren. Man darf sich einlassen auf ein Miteinander der Klassen an der Findung von Formen und Techniken, die der Lösung eine persönliche Antwort zum Thema – die Farbe, die Form, den Strich oder die Proportion betreffend – gibt. Jede Themenbesprechung mit erfahrenen Künstlerinnen und Künstlern, aber auch Teilnehmenden, gibt inhaltlich eine Vielzahl von Erkenntnissen, deren spontane Anwendung sich fruchtbar in das Werk fügen lässt. Der Versuch schlägt der Gewohnheit eine neue Weichenstellung vor, um der persönlichen Entwicklung von Detail zu Detail Neues in der künstlerischen Umsetzung zu zeigen.